Was sind die Hauptursachen für Liebeskummer?
Klassischerweise entsteht Liebeskummer, wenn eine Beziehung beendet wird. Voraussetzung dafür ist, dass zwischen den Partnern eine emotionale Verbundenheit bestanden hat. Der Kummer kann allerdings auch dann ausgelöst werden, wenn sich ein Mensch unglücklich in einen anderen verliebt, der beispielsweise in einer festen Partnerschaft ist. Diese Fälle zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass es zwischen den beteiligten Personen regelmäßig noch nicht zu einer Beziehung gekommen ist. Es kann daher durchaus vorkommen, dass der andere von den Gefühlen des Betroffenen gar nichts weiß. In derartigen Situationen kann das Liebesleid sogar zum Stalking verleiten. Betroffene verspüren den eindeutigen Zwang, der begehrten Person nah sein zu dürfen. Da Stalking einen Anhaltspunkt für eine psychische Beeinträchtigung darstellen kann, bedarf es in einem solchen Fall einer psychologischen Therapie. Ein weiterer Grund, weshalb Liebeskummer entstehen kann, ist, dass sich Kinder die Liebe ihrer Eltern oder Geschwister herbeisehnen.
In welchen Phasen verläuft das Liebesleid?
Liebeskummer wird aus medizinischer sowie psychologischer Sicht in vier unterschiedliche Phasen eingeteilt. Die erste Phase, die als Nicht-Wahrhaben-Wollen-Phase bezeichnet wird, zeichnet sich dadurch aus, dass die nicht erwiderte Sehnsucht geleugnet wird. Insofern verweilen Betroffene noch immer in ihrer Traumvorstellung, so dass sie letztendlich davon ausgehen, dass ihre emotionalen Gefühle vom anderen nach wie vor geteilt werden. Bei einer Trennung geht der Verlassene daher regelmäßig davon aus, dass es sich lediglich um eine kurzzeitige Unterbrechung handelt. Die zweite Phase wird als Phase der aufbrechenden Gefühle umschrieben. In diesem Stadium haben Betroffene realisiert, dass ihre Zuneigung nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Phase drei ist die persönliche Neuorientierung. In der vierten und letzten Phase erstellen Betroffene sodann ein ganz neues Lebenskonzept. Die einzelnen Abschnitte des Liebeskummers können vor allem zeitlich variieren. Während emotional starke und rationale Menschen die einzelnen Phasen innerhalb eines kurzen Zeitraums durchlaufen, haben es labile Personen schwieriger, die Situation zu analysieren, um daraus letztendlich ein neues Lebenskonzept abzuleiten. In besonders schlimmen Fällen kann vor allem die erste und zweite Phase zu einer schweren Verzweiflung führen.
Welche Symptome gehen mit Liebeskummer einher?
Liebeskummer kann aufgrund einer Vielzahl von psychischen Symptomen diagnostiziert werden, wobei daraus auch physische Beeinträchtigungen resultieren können. Die häufigsten Anzeichen für Liebesleid sind Konzentrationsprobleme, innere Unruhe, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit sowie Bauchschmerzen und Kreislaufprobleme. Generell nimmt durch den Kummer die allgemeine Lebensfreude ab, so dass sich Betroffene insbesondere antriebslos fühlen. Zudem kann Liebesleid ein gestörtes Essverhalten auslösen. Dies zeichnet sich entweder durch Appetitlosigkeit oder aber durch eine extreme Esssucht aus. Einige Betroffene kompensieren den Schmerz häufig mit Drogen, beispielsweise Alkohol oder Zigaretten. Sie stürzen sich insofern in eine Abhängigkeit. Es fällt auf, dass Betroffene weiterhin kein großes Interesse an anderen sozialen Kontakten zeigen. Im schlimmsten Fall führt dieser Lebensweg sogar zu einer vollständigen sozialen Isolierung. Pessimismus sowie Zukunftsängste prägen ebenfalls die Anzeichen für den Kummer. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die soziale Zurückweisung im dies hier an einen ähnlichen Prozess auslöst, wie er ansonsten bei körperlichen Schmerzen eintritt. Dies verdeutlicht, weshalb Betroffene körperliche Beschwerden verspüren. In extremen Fällen kann der Liebeskummer bis hin zum Broken-Heart-Syndrom führen. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende Störung des Herzmuskels. Zu vergleichen ist das Syndrom mit einem Herzinfarkt. Vor allem im Akutstadium können daraus lebensbedrohliche Folgen resultieren.
Was können Betroffene gegen Liebeskummer tun?
Da jeder Mensch Liebeskummer anders empfindet, gibt es kein Patentrezept, um die Symptome zu kontrollieren. In besonders schwer wiegenden Fällen ist es ratsam, einen Mediziner oder Psychologen aufzusuchen. Dafür muss sich niemand schämen. Viel schlimmer wäre es, die eigenen Gefühle nicht mehr kontrollieren zu können. Ansonsten ist es vor allem in den ersten Phasen wichtig, sich abzulenken. Dem Gehirn sollte zwischenzeitlich eine Pause gegönnt werden, um auf andere Gedanken kommen zu können. Betroffene sollten sich daher mit Familienangehörigen oder Freunden zu Unternehmungen verabreden. Dies können beispielsweise Spieleabende, aber auch Besuche in einem aufregenden Freizeitpark sein. Ein Wundermittel gegen Depressionen ist Sport. Denn beim Sport werden im Körper Endorphine ausgeschüttet. Dabei handelt es sich um ein Glückshormon. Betroffene tun somit nicht nur etwas gegen den Liebeskummer, sondern halten sich auch körperlich fit. Vor allem in einer größeren Gruppe werden unter Umständen sogar neue soziale Kontakte geknüpft. Wer über die eigenen Empfindungen und das Erlebte reden möchte, sollte sich nicht nur guten Freunden, sondern insbesondere auch Gleichgesinnten anvertrauen. Andere Betroffene können die Auswirkungen, die das Liebesleid mit sich bringt, nachempfinden. Es ist somit möglich, ein „professionelles“ Gespräch zu führen, in dem Standardfloskeln, wie zum Beispiel „Auch andere Mütter haben schöne Töchter“, gerade nicht zum Inhalt werden. Um Liebeskummer besser verarbeiten zu können, kann es weiterhin hilfreich sein, sich etwas Schönes zu gönnen. Dies kann zum Beispiel ein neues Paar Schuhe, aber auch eine unterhaltsame Urlaubsreise sein. Wichtig ist, die Investition zu genießen. Gerade in schwierigen Lebenssituationen sollten Menschen auch gut zu sich selbst sein dürfen.
