Was ist ein Chat?

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Der Begriff Chat stammt vom englischen Verb „to chat“ ab, das so viel wie „plaudern“ oder „sich unterhalten“ bedeutet. In der modernen Kommunikationstechnologie beschreibt ein Chat einen Treffpunkt, in dem sich Menschen treffen, um miteinander schriftlich in Echtzeit zu kommunizieren. Das heißt, dass der gesendete Text sofort angezeigt und auch direkt beantwortet werden kann und Wartezeiten wie beispielsweise bei E-Mails vermieden werden. Dafür werden Chats aber auch eher für lockere Unterhaltungen oder Flirts genutzt und nicht für wichtigen Informationsaustausch. In Chats können sowohl mehrere Personen miteinander kommunizieren als auch nur zwei Menschen. Hierfür können in vielen Chats extra „Separees“ eingerichtet werden, in denen sich zwei Personen ungestört unterhalten können, ohne dass die anderen Teilnehmer dies lesen.

Bereits in den 1980er Jahren gab es Formen von Chats. Heutzutage finden sich diese auf vielen verschiedenen Plattformen, zum Beispiel Internetseiten, die extra darauf ausgelegt sind, oder auch Foren, die einen Chat beinhalten.

Spezielle Verhaltensweisen in Chats

Da Chats ebenso eine zwischenmenschliche Interaktion darstellen wie Gespräche, gelten auch hier spezielle Regeln. In Chats kommt es durch mangelnde Körpersprache häufiger zu Missverständnissen, deswegen entwickeln die Betreiber eine so genannte „Chatiquette“. In dieser sind die genauen Regeln aufgeführt, wie sich die Nutzer zu verhalten haben. Das umfasst sowohl die Ausdrucksformen als auch die Schreibweise. In einigen Chats ist es beispielsweise nicht gewünscht, dass stetig in Großbuchstaben geschrieben wird, da dies von anderen Teilnehmern als störend und lautes Herumschreien empfunden werden kann. Ebenso ist es oftmals verboten, unzählige Nachrichten nacheinander abzuschicken, da so der Lesefluss unterbrochen wird und sich Andere nicht mehr ungestört miteinander unterhalten können.
Zudem verleitet die vermeintliche Anonymität des Internets einige Menschen dazu, sich nicht an die üblichen Verhaltensregeln zu halten. Das geht von plumpen Anmachen über Beleidigungen bis hin zu regelrechten Pöbeleien.

Um sicherzustellen, dass sich alle Beteiligten an die aufgestellten Regeln der Chatiquette halten, gibt es in den meisten Chats so genannte Moderatoren. Diese achten darauf, dass Verstöße geahndet werden und verfügen über besondere Rechte. So können sie beispielsweise Nutzer zeitweise oder bei schweren Vergehen auch dauerhaft sperren und so aus dem Chat ausschließen. In manchen Chats gibt es dafür auch „Bots“, das sind programmierte Maschinen, die Regelverstöße automatisch erkennen und die entsprechenden Personen aus der Unterhaltung „kicken“, also rauswerfen. Diese Bots werden vor allem unterstützend eingesetzt, da nicht immer zu jeder Tages- und Nachtzeit Moderatoren online sein können und so zumindest gröbere Vergehen direkt bestraft werden können. Für andere Dinge wie beispielsweise Belästigungen, die von einer Maschine nicht direkt erkannt oder gezielt umgangen werden können, sind Moderatoren dennoch unabdingbar. An diese können sich andere Nutzer auch direkt wenden, um einen auffällig gewordenen Teilnehmer zu melden.

Spezielle Kommunikation in Chats

Da man in Chats sein Gegenüber nicht sehen kann, haben sich so genannte Emoticons etabliert. Früher bestanden diese Smileys aus einfachen Zeichenfolgen, heute sind es meistens kleine Grafiken, die in die Unterhaltung eingebunden werden können. So kann man Gefühle verdeutlichen und Missverständnissen besser vorbeugen.
Mittlerweile gibt es in einigen Chats auch die Möglichkeit, sich Bild- und Tondateien zu schicken. Zudem gibt es auch spezielle Audio- oder Video-Chats, die den Schriftverkehr gänzlich ersetzen.

Besondere Gefahren und Probleme in Chats

Dadurch, dass man sein Gegenüber nicht kennt und meist auch nicht sieht, ist die wohl größte Gefahr, dass die Unwahrheit gesagt wird. Gerade für Kinder und Jugendliche aber durchaus auch für Erwachsene kann dies richtig gefährlich werden, wenn der Chatpartner gezielt manipuliert und sich als jemand ausgibt, der er nicht ist. Meist ist dies in einer lockeren Unterhaltung eher harmlos und nicht von weiterer Bedeutung, sofern man sich aber treffen möchte, kann es zu unangenehmen oder gar gefährlichen Situationen kommen.

In manchen Fällen kann eine Chatsucht auftreten, was bedeutet, dass betreffende Personen ihren Alltag nicht mehr vernünftig meistern können. Die Unterhaltung im Internet wird zu einer Zwangshandlung. Dies tritt häufig bei Menschen mit einem gestörten sozialen Umfeld auf. Entweder verschaffen sie sich im Internet eine Identität, die sie im realen Leben gerne hätten und erhalten so die ersehnte Anerkennung oder sie finden dort Andere, bei denen sie sich geborgen fühlen, weil sie niemanden haben, mit dem sie sonst ihre Probleme besprechen können. Die Chat- oder Online-Sucht ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die in jedem Fall therapeutisch behandelt werden muss.

Titelbild: ©gpointstudio – istockphoto.com

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